Weihnachten 2016 war es endlich soweit: ich war Gastgeberin des diesjährigen Weihnachtsfests und durfte das Weihnachtsmenü ausrichten.
Zu diesem Anlass gab es ein traditionelles, österreichisches Gericht: Schweinsbraten mit knuspriger Kruste, Semmel- und Kartoffelknödel sowie "Stöcklkraut".
Da mein Papa den besten Schweinsbraten mit der knusprigsten Kruste macht, hab ich mir seine Unterstützung mit dazu geholt und eine genaue Schritt-für-Schritt Anleitung für dich geschrieben. Das Video dazu findest du hier.
Da viele Schritte parallel erfolgen, habe ich diesmal die Anleitung etwa anders gegliedert als sonst und noch übersichtlicher für dich gestaltet. Ich hoffe, es hilft dir dabei, die Schritte genauso umsetzen zu können. Wenn du nur Teile davon nachkochen möchtest, kannst du so die anderen, nicht benötigten Schritte einfach weglassen.
Auch die Einkaufsliste ist hier etwas länger ausgefallen als sonst üblich bei meinen Rezepten. Aber Weihnachten ist ja schließlich nur einmal im Jahr. Trotzdem passt der Schweinsbraten zu jedem Anlass, wo 5-10 hungrige Mäuler zusammenkommen. Ich freue mich jedes Mal wieder darüber!
Rezept Schweinsbraten it knuspriger Kruste
Einkaufsliste
- Für den Schweinsbraten
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- 3,2 kg Schweinenacken mit Schwarte ohne Knochen (in Österreich: Schweinsschopf)
- 6 Knoblauchzehen
- 4 Schalotten
- Olivenöl
- Salz & Pfeffer
- Prise Kümmel
- Für 10 Kartoffelknödel
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- 1 kg mehlige Kartoffeln
- 300 g Dinkel-Vollkornmehl
- 1 Bio Freilandei
- etwas frisch geriebene Muskatnuss
- Salz & Pfeffer
- Für 16 Semmelknödel
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- 8 alte Brötchen (ca. 3 Tage lang an der Luft getrocknet)
- 2 Bio Freilandeier
- 1/2 l Bio Milch
- 250 g Butter
- 3 Schalotten oder 1 große Zwiebel
- 1 Bund frische Petersilie
- etwas frisch geriebene Muskatnuss
- Salz & Pfeffer
- Für das Stöcklkraut
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- 1 Stück Weißkohl
- Schuss Apfelessig
- Prise Kümmel
- Salz & Pfeffer
Einkaufsliste für 5 Personen (der Braten hätte aber auch für 10 Personen gereicht)
Schwierigkeitsgrad: mittel
Zubereitungszeit: 1,5 h (aktiv) + 1,5 h (passiv)
Ausstattung:
- Herd
- Backofen mit 2 Backblechen
- 2 Töpfe
- 2 Schüsseln
- Pfanne
- Messer & Schneidebrett
- ev. Kartoffelpresse
Schweinsbraten
- Backofen auf 200° Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Zum Marinieren des Schweinsbratens die Oberfläche vom Fleisch - NICHT die Schwarte (!) - mit Salz, Pfeffer und Kümmel einreiben. Knoblauch und Schalotten schälen, mit der Knoblauchpresse zerdrücken und auf dem Schweinsbraten verteilen und einmassieren (außer die Schwarte!). Die Schwarte, die der Fleischer bereits kreuzweise für mich eingeritzt hat, mit nassen Händen befeuchten und dann das Salz darauf einreiben.
- Backblech mit einem Schuss Olivenöl einfetten, das Fleisch mit der Schwarte nach oben darauf platzieren und auf der mittleren Schiene in den Backofen. Tipp: Rechne auf jeden Fall 3h Garzeit für das Fleisch ein. Je nach Ofen kann die Zeit natürlich etwas variieren. Darum empfehle ich, das Fleisch zwischendurch immer im Auge zu behalten.
Kartoffelknödel
- Salzwasser zum Kochen bringen und die mehligen Kartoffeln hineingeben. Für ca. 30 Minuten weich kochen.
Semmelknödel
- Die alten Brötchen würfelig schneiden und in eine Schüssel geben.
- Drei Schalotten oder eine große Zwiebel schälen und klein hacken. Mit 250 g Butter in der Pfanne anschwitzen und mit der Milch ablöschen.
- Die Semmelwürfel reichlich würzen mit Salz und Pfeffer sowie etwas geriebener Muskatnuss. Die Zwiebel-Butter-Milch-Mischung hineinmengen und gut verrühren, sodass eine einheitliche Masse entsteht. Danach für ca. 15 Minuten ruhen lassen.
Schweinsbraten
- Nach ca. einer halben Stunde, sobald das Öl am Backblech etwas Farbe angenommen hat, ein kleines Glas Wasser auf das Backblech schütten. Nie über den Braten! Diesen Schritt immer wieder wiederholen, sobald das Wasser verdampft ist. So stellst du sicher, dass der Braten saftig und die Kruste knusprig wird. Außerdem entsteht so der leckere Bratensaft, den du zu deinem Schweinsbraten servierst.
Kartoffelknödel
- Kartoffeln abseihen und etwas auskühlen lassen. Danach schälen und durch die Kartoffelpresse oder mit einer Gabel zerdrücken. Mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss würzen und auskühlen lassen.
Semmelknödel
- Frische Petersilie waschen und klein hacken.
- Die Semmelknödelmasse mit zwei Eiern und der klein geschnittenen Petersilie vermengen und erneut rasten lassen.
Stöcklkraut
- Ein zweites Backblech mit Wasser bedecken. Mit Salz, Kümmel und einem Schuss Apfelessig würzen.
- Den Weißkohl in gleich große Schnitten schneiden, sodass der Strunk dran bleibt. Die einzelnen Stücke auf dem Backblech verteilen und zum Vorgaren in den Ofen (auf die unterste Schiene unter den Schweinsbraten) für ca. eine Stunde.
Schweinsbraten
- Den Schweinsbraten immer im Auge behalten und sicherstellen, dass die Schwarte gleichmäßig Hitze bekommt. Wir haben den Braten zwischendurch aufgestellt, indem wir den Deckel eines Topfes (der keine Plastikteile enthält) darunter platziert haben worauf der Braten gestützt wurde. Wichtig ist, dass die gesamte Oberfläche der Schwarte schön von oben Hitze bekommt, damit sie auch knusprig wird.
Semmelknödel
- Um böse Überraschungen zu vermeiden, empfehle ich immer einen Probeknödel zu formen. Wenn der Knödel nach den ersten paar Minuten noch ganz ist, hast du schon gewonnen und der Knödel ist gelungen! Falls nicht, kannst du jetzt noch die restliche Masse nachjustieren, indem du z.B. mehr Mehl dazumischt.
- So formst du den perfekten Knödel: Immer mit feuchten Händen den Knödel formen, dann die Oberfläche in Mehl rollen und in kochenden Salzwasser geben. Lieber kleinere als zu große Knödel formen. Dann das Ganze wiederholen, und dazwischen immer wieder schön die Hände anfeuchten, damit die Masse nicht an den Händen kleben bleibt.
- Die Knödel müssen für ca. 10 Minuten im Salzwasser kochen.
Kartoffelknödel
- Die Kartoffelmasse mit ca. 500g Mehl und einem Ei vermischen und ebenfalls erstmal einen Probeknödel formen. Dabei genaus vorgehen wie beim Semmelknödel.
- Auch hier gilt: Hände anfeuchten, kurz in Mehl wälzen und für ca. 10 Minuten im Salzwasser kochen.
Stöcklkraut
- Nach ca. 1h kannst du das Backblech mit dem Stöcklkraut rausnehmen.
- Zum Schluss legst du die einzelnen Stücke noch kurz auf das andere Blech zum Schweinsbraten, damit es im Bratensaft fertig gart.
- Das Stöcklkraut ist fertig, wenn es weich genug aber noch etwas bissfest ist.
Schweinsbraten
- Wie oben schon erwähnt ist der Schweinsbraten nach etwa drei Stunden fertig. Du erkennst aber anhand der Schwarte, ob diese schon knusprig genug ist oder eventuell noch etwas Oberhitze benötigt. Umgekehrt kann es sein, dass die Schwarte zu früh zu dunkel wird. In diesem Fall solltest du dir mit etwas Alufolie helfen und die dunklen Stellen abdecken um ein Anbrennen zu vermeiden.
- Um zu prüfen, ob das Fleisch bereits durch ist, das Blech rausnehmen und den Braten an einer Dicken Stelle mit dem Messer einschneiden. Wenn dabei Blut fließt, muss der Braten nochmal rein.
- Wenn der Braten durch und die Schwarte knusprig ist (für mich das allerwichtigste), kannst du den Ofen abschalten und das Fleisch rausnehmen. Entweder du scheidest den Braten noch in der Küche in Scheiden und richtest diese in einer Bratenform an oder du servierst ihn als ganzes und schneidest ihn am Tisch.
- Nicht vergessen, den Bratensaft, der sich inzwischen auf dem Backblech gebildet hat, mit zu servieren.
- Lasst es euch schmecken! :)
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